Das meint jedenfalls Traute Meyer, Professorin of Social Policy an der University of Southampton in unserem Gespräch. Sie ist überzeugt, dass es ohne radikale Kürzungen gelingen kann, nachhaltige Rentenreformen zu stemmen. Eindeutig ist ihre Einschätzung zur Aufstellung des deutschen Rentensystems: Deutschland schneide im EU-Vergleich extrem schlecht ab.
Die Staatsausgaben für die Altersversorgung in Deutschland befinden sich gemeinsam mit Polen, Spanien und Slowenien am Rande des oberen Drittels aller OECD-Staaten. Dennoch liegen die Lohnersatzraten - also das Verhältnis der Rente zum vorherigen aktiven Einkommen - in der Bundesrepublik am unteren Ende dieser Länder.
Zum dritten Mal hat nun die MetallRente GmbH die Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ vorgelegt. Und unsere Analyse ist eindeutig: Wir halten die Situation in Deutschland zum Ablauf der ersten Halbzeit des Rentenreform-Prozesses für wesentlich dramatischer, als sie vielfach diskutiert wird.