Pressemitteilung
Berlin – Die Allianz AG wird als Betreiber die von IG Metall und Arbeitgeberverband Gesamtmetall gegründete MetallRente organisieren. Darauf haben sich die gleichberechtigten Gesellschafter der MetallRente, IG Metall und Gesamtmetall, geeinigt.
Die Allianz wird als Konsortialführer die drei möglichen Durchführungswege Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds für die rund 3,6 Millionen Beschäftigten in der Metallindustrie verantwortlich managen. Mit einer eigenständigen Vertriebseinheit für die MetallRente sollen die Unternehmen exklusiv und produktneutral über die Angebote der MetallRente informiert und beraten werden. Weitere beteiligte Unternehmen sind die Victoria Versicherung, das BHW und die Westdeutsche Landesbank (WestLB).
Für die Direktversicherung wird ein Konsortium aus Allianz, Victoria und BHW gebildet. Für das Pensionskassen-Angebot wird in der Startphase zunächst die überbetriebliche Pensionskasse der Allianz mit einem eigenen Deckungsstock für die MetallRente benutzt. Sobald dieser Deckungsstock das erforderliche Volumen hat, wird die Allianz für die MetallRente eine eigene Pensionskasse gründen und den Deckungsstock übertragen. Gesellschafter dieser Pensionskasse werden dann die Allianz, die Victoria und das BHW. Für das Pensionfonds-Angebot der MetallRente wird die Allianz eine Pensionsfonds AG gründen. Daran sind die Allianz, die Victoria, die WestLB und das BHW beteiligt. Der Pensionsfonds wird eine Rente auf Basis einer Beitragszusage mit einer Mindestleistung anbieten.
Die MetallRente wird im ersten Quartal 2002 mit ihren konkreten Angeboten am Markt sein. Sie solle kein Exklusivangebot für Metaller bleiben, sie stehe auch anderen Branchen offen. Die Stahlindustrie, die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie sowie das textile Dienstleistungsgewerbe haben sich bereits für die MetallRente entschieden. Weitere Anfragen liegen vor.
Mit der MetallRente wird die betriebliche Alterversorgung nach Auffassung von Gesamtmetall und IG Metall eine Renaissance erleben. Denn jetzt hätten alle Beschäftigten – auch die in Klein- und Mittelbetrieben, die bisher keine ergänzende betriebliche Altersversorgung hätten – einen tarifvertraglich verankerten Anspruch auf eine zusätzliche Altersversorgung. Die MetallRente sei für die Beschäftigten attraktiv, es lohne sich also, die konkreten Angebote der MetallRente abzuwarten, sagte der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel. Die IG Metall rechnet bereits im ersten Jahr mit dem Abschluss von etwa 400 000 Verträgen.
Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser bezeichnete bei der Vorstellung der Allianz AG als Konsortialführer die MetallRente “als praxisorientiert, marktkonform, mittelstandsfreundlich und eng an den Rendite- und Sicherheitsinteressen der Mitarbeiter ausgerichtet. Wir haben uns darauf verständigt, auf jegliche eigene Bürokratie zu verzichten und uns der Professionalität von Finanzdienstleistern zu bedienen”.
Kannegiesser betonte, dass die Unternehmen ein vitales Interesse am Erfolg der neuen kapitalgedeckten Altersvorsorge haben und zwar “aus gesellschaftspolitischen Notwendigkeiten, aber auch aus der Sichtweise unserer Betriebe und unserer Belegschaften”.
Aus aktuellem Anlass appellierte Kannegiesser an alle Beteiligten, “die Einführung der MetallRente vom möglichen Kampfgetöse der turnusgemäßen Lohnrunde freizuhalten”. Niemand sollte “so kurzsichtig” sein, “ein auf Jahrzehnte der Verlässlichkeit angelegtes System zugunsten einer gesicherten Altersvorsorge unserer Belegschaften mit einer Lohnrunde zu vermischen, an deren Details sich vermutlich schon in zwei Jahren kaum noch jemand wird erinnern können”.